Hospital
Das Haus war ein zweistöckiges Gebäude, ähnlich wie das Zuchthaus. Es besaß ein
Mansardendach.¹ Das Waisenhaus und Lehrerseminar wurden 1890 abgerissen. Heute sind noch
Fundamentteile erhalten, die unter Denkmalschutz (Bodendenkmal) stehen.
Das Waisenhaus und Lehrerseminar wurde 1890 abgerissen. Heute sind noch Fundamentteile erhalten,
diese stehen unter Denkmalschutz (Bodendenkmal).
Schlosshotel
[1]
Der Privatbaumeister Bruno erbaute für 20.000 Mark ein vierstöckiges Doppelhaus in
Massivbauweise. Das prächtige Gebäude war das Höchste der Altstadt und nutzte die
Fläche des ehemaligen Waisenhauses und des Innenhofes zum Zuchthaus. Die östliche
Hälfte des Gebäudes wurde als Wohnhaus genutzt, die westliche als Geschäftshaus bzw.
Hotel. Da das Anliegen direkt am Burggraben lag, wurde es auch als „Haus am Meer“
bezeichnet. Das Gebäude war für die damalige Zeit modern gebaut,
es war gut beheizbar und mit zahlreichen Bädern ausgestattet. ²
Nach der Schließung des Hotels und dem Verkauf im Jahre 1918 ließ Hans Pieper
die Wohnungen herrschaftlich und modern umbauen. Die Liegenschaft erhielt 1927
einen Anbau als Zollkontor. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Haus
immer wieder umgebaut, angefangen mit dem Umbau eines Teils des Erdgeschosses
zu einem Ladenlokal. Später, während des Zweiten Weltkrieges, wurden die
herrschaftlichen Wohnungen aufgelöst und der Dachboden ausgebaut, um dort
Flüchtlinge unterzubringen. In dem 1960er Jahren entstanden im Erdgeschoss
mehrere kleine Läden, die dann in den 1980er Jahren wieder zu zwei Geschäftsräumen
zusammengeführt wurden.³

[2]
Zuchthaus
Das Hospital und das Zuchthaus teilten sich den Innenhof, die Pforte, die Stallungen, den Abtritt (vergleichbar Toilette), eine Back- und Waschküche und den Brunnen.⁴ Das Zuchthaus war ein massives einstöckiges Gebäude mit ausgebauter Mansarde. Die Gebäudestruktur war nicht sehr gut, weil dafür die finanziellen Mittel fehlten. Die Wände wurden nach einiger Zeit feucht und die Räume waren kaum heiz- und belüftbar. Eine Sanierung erfolgte erst in den 1980ern Jahren im Anschluss an archäologische Untersuchungen.⁵
Fußnoten
1. Vgl. Busen/Thümmler, 1968, S. 120.
2. Vgl. Wirthe-Vereins, 1902, S. 20.
3. Gespräch mit Frau R. Hoffmann, Innenarchitektin.
4. Vgl.Bergmann, 1968, vgl. S. 9.
5. Vgl. Niebuhr, Hermann/ Springhorn, Rainer: Lippische Mitteilungen, aus Geschichte und Landeskunde, 59.Band, Detmold: Selbstverlag des naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe e.V, 1990, S. 79.
Abbildungsverzeichnis
1. Privatarchiv, Herr Pieper.
4. Privatarchiv, Herr Pieper.